Genius Weber: Der Freischütz in der Version von BrixenClassics

powered by Südtiroler Sparkasse

FREITAG, 17. JUNI 2022
21:00 UHR
HOFBURG BRIXEN

Haben Sie noch nicht Webers Freischütz gehört? Nicht? Unglücklicher Mann! Aber haben Sie nicht wenigstens aus der Oper das Lied der Brautjungfern oder den Jungfernkranz gehört? Nein? Glücklicher Mann! Heinrich Heine, wie immer ein schmeichelnder kritischer Geist, bringt das Dilemma auf den Punkt: Webers Komposition ist großartig, der Prototyp der romantischen Oper – aber auch gesegnet mit eingängigen Passagen, die man, wie die vier Jahreszeiten oder die kleine Nachtmusik gefühlt vielleicht zu oft zu Ohren bekommt.

Zur Vorgeschichte: 1817 wird Carl Maria von Weber zum königlichen Kapellmeister auf Lebenszeit ernannt. Durch die Anstellung seiner finanziellen Nöte enthoben, bezieht er zwischen Pillnitz und Dresden ein kleines Haus und beginnt mit der Komposition der ersten Szenen des Freischütz.

Webers Librettist für den Freischütz wird Friedrich Kind. Eine gute Wahl mit einem kleinen Haken: Kind kann kaum Noten lesen, ein Umstand, der die Arbeit am Freischütz erschwert. Friedrich Kind orientiert sich an einer Geschichte aus dem damals überaus populären Gespensterbuch. Der Inhalt der Erzählung: Um Agathe heiraten zu können, muss der Jägerbursche Max in aller Öffentlichkeit einen erfolgreichen Probeschuss abliefern. Da er seit geraumer Zeit wenig treffsicher ist, lässt er sich, angestiftet von seinem rachsüchtigen Jägerfreund Kaspar, mit dem teuflischen Samiel ein, der ihm eine zur Mitternacht gegossene und auf magische Weise treffende „Freikugel“ besorgen soll. Am Ende erschießt Max damit fast seine Braut, aber wie von Zauberhand endet zu guter Letzt alles gut.

Vom Stoff ist Weber von Anfang an begeistert: „Das Sujet ist trefflich, schauerlich und interessant“, notiert er euphorisch. Meisterhaft versteht es Weber, das Diabolische, das Unheilvolle in den Motiven seiner Musik zu bannen, indem er die dunklen Farben der Streicher mit den tiefen Tönen von Hörnern und Klarinetten, dem Klagen des Fagotts und dem wirbelnden Dröhnen der Pauken vermischt.

Bei der Premiere am 18. Juni 1821 im Königlichen Schauspielhaus in Berlin sitzen neben hochrangigen Regierungsbeamten auch E. T. A. Hoffmann, Heinrich Heine und der junge Felix Mendelssohn. Sie alle sind begeistert und fasziniert. Als der Vorhang fällt, bricht grenzenloser Jubel aus, schnell verbreiten sich die eingängigen Melodien des Freischütz, noch auf der Straße singt und pfeift das Publikum die volksliedhaften Gassenhauer. Auch die Aufführungen in Dresden, Hamburg und Wien sind schnell ausverkauft. Der Freischütz wird in 16 Sprachen übersetzt, in den ersten beiden Jahrzehnten nach ihrer Premiere wird die Oper allein in Berlin rund 200-mal aufgeführt.

Mit einer einjährigen Corona-Verspätung feiert BrixenClassics mit einer besonderen Festspieledition den 200. Geburtstag von Carl Maria von Webers Der Freischütz und verwandelt dabei den ehrwürdigen Innenhof der Brixner Hofburg zur gefahrvollen Wolfsschlucht mitten im tiefen Wald und zum Haus des Erbförsters Kuno.

 

Mehr anzeigen Weniger anzeigen

Tickets

  • Kategorie A: 125,00 €
  • Kategorie B: 95,00 €
  • Kategorie C: 65,00 €
Mehr anzeigen Weniger anzeigen