Piero Gilardi
Migrazione (Climate Change)

Hartwiggasse

Piero Gilardi (1942 - 2023) war ein italienischer Bildhauer und einer der wichtigsten Vertreter der italienischen Kunstbewegung Arte Povera. Bekannt wurde Gilardi 1965 vor allem durch seine tappeti natura (Naturteppiche): teppichähnliche Skulpturen aus Polyurethan, die auf extrem realistische Art und Weise Ausschnitte diverser Naturlandschaften abbilden. Die Arbeiten zeigen einerseits die Vielfalt natürlicher Habitats auf dieser Erde, aber auch die Entwicklung eines immer konsumorientierteren Lebensstils, der schädlich für die Umwelt und somit diese Habitats sein kann. Als einer der Vorreiter der Umweltbewegung und stets politisch aktiver und kritischer Künstler entfernt sich Gilardi nach zu großem Erfolg der tappeti natura auf dem Kunstmarkt von deren Produktion. Er widmet sich für einige Zeit der theoretischen Erforschung ästhetischer Ausdrucksformen und ist außerdem in der Studenten- und Arbeiterbewegung der 68er aktiv. 

Im Laufe der Zeit entwickelte Gilardi immer mehr interaktive Arbeiten und Werke für den öffentlichen Raum und ein großes Publikum. Im Rahmen des Water Light Festival 2024 wird die Arbeit Migrazione (Climate Change) von 2015 gezeigt. Ähnlich wie bei den tappeti natura zeigt sich auch hier Gilardis Interesse und Engagement, die Folgen des Klimawandels zu demonstrieren. Die Installation besteht aus 12 Silhouetten von Pelikanen, die - aufgrund der steigenden Temperaturen - auf der Suche nach einem kühleren Klima einem Sonnenuntergang entgegen fliegen. Die einzelnen Vogelsilhouetten leuchten abwechselnd blau, violett und rot und folgen einem Algorithmus, welchen Gilardi gemeinsam mit dem Videomaker Heinrich Vogel bestimmt hat. 

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