Installationen in Neustift

Zeitgenössische Lichtkunst-Projekte in historischen Mauern: Im Rahmen des BRIXEN WATER LIGHT FESTIVALS © sind im Kloster Neustift Objekte und Installationen internationaler Künstler*innen zu sehen. Sie alle arbeiten mit Licht als leuchtendes Element, als visuelles Mittel oder als digitales Medium

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FRANÇOIS MORELLET - LAMENTABLE

Engelsburg

Lamentable (2005) - France

Dieses Werk besteht aus einem Raster von Neonröhren, die in einem geometrischen Muster angeordnet sind, welches ein Gefühl von Tiefe und Bewegung erzeugt. Die Arbeit ist so konzipiert, dass es aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden kann, wobei die wechselnden Perspektiven dem Betrachter die Möglichkeit geben, die sich verändernden Licht- und Schattenmuster zu erleben. Der Titel des Werks bezieht sich auf die Tatsache, dass Morellet die Verwendung von Neonröhren in der Kunst für eine bedauerliche (lamentable) Energieverschwendung hielt, aber gleichzeitig erkannte er die Schönheit ihrer Leuchtkraft und die Möglichkeiten, die sie für den künstlerischen Ausdruck bieten.

FRANÇOIS MORELLET - BIOGRAFIE:

François Morellet (1926–2016) frühes Werk wurde von der Strömung der Konkreten Kunst beeinflusst, die Abstraktion und geometrische Formen in den Vordergrund stellte. Er experimentierte mit einer Vielzahl von Materialien, darunter Neon, Metall und Farbe und bezog oft mathematische Prinzipien und Systeme in sein Werk ein. In den 1960er Jahren schloss er sich der Minimal Art Bewegung an und begann, großformatige Installationen und «Environmental Art» zu schaffen.

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BENJAMIN BERGMANN - MUHAMMAD ALI

Engelsburg

MUHAMMAD ALI (2008) - Germany

Bei der Arbeit «Muhammad Ali» geht der Schriftzug «ME WE» auf das Zitat des legendären Boxers Muhammad Ali, dreifacher Weltmeister im Schwergewicht zurück, der gegen Rassismus kämpfte und für seine ablehnende Haltung gegen den Vietnamkrieg sowie auch seine gesellschaftlichen Aussagen bekannt wurde. ME WE gilt nicht allein als das kürzeste Gedicht von Muhammad Ali, sondern muss in einer Gesellschaft der Ungleichbehandlung als politische Botschaft gelesen werden. Da der aus Holzlatten gebildete Schriftzug als Block angeordnet ist, wird die Mitte zur gedanklichen Spiegelachse. Bergmanns Arbeit wurde u. a. 2008 in der Ausstellung «Favoriten 08» im Kunstbau im Lenbachhaus München präsentiert.

BENJAMIN BERGMANN - BIOGRAFIE:

Benjamin Bergmann (geb. 1968) widmet sich in seiner Arbeit dem Schaffen von Skulpturen und Installationen. Da seine Installationen einem Schauspiel gleichen, bezeichnet er sich zugleich auch als Regisseur seiner raumfüllenden Werke. In diesen Welten spielt der Künstler mit den Emotionen des Betrachters, in dem er den Bezug zur Realität in Frage stellt, Irritationen hervorruft und so nicht selten bekannte Vorstellungen und Sehmuster bricht.

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SAM DURANT - WE ARE THE PEOPLE AND NO LIE CAN LIVE FOREVER

Engelsburg

We Are The People (2003) and No Lie Can Live Forever (2003) - USA

In den letzten zwanzig Jahren hat Durant die Bildarchive internationaler Proteste und Demonstrationen vom frühen zwanzigsten Jahrhundert bis zur Gegenwart als Quellen für Zeichnungen und großformatige Leuchtkästen ausgewertet. In seinen Leuchtkästen werden handschriftliche Aussagen von den Ausgangsfotos in ein Format übertragen, das typischerweise mit kommerzieller Beschilderung und Werbung assoziiert wird. «We Are The People» und «No Lie Can Live Forever» (2003) sind ausdrucksstarke Beispiele dafür. Darin schafft der Künstler spontane, schnelle und subjektive Botschaften, die durch einen informativen Anzeigemodus übermittelt werden; und doch erhalten die Aussagen durch ihre sachliche Vermittlung eine neue Dringlichkeit und Kraft.

SAM DURANT - BIOGRAFIE:

Sam Durant (geb. 1961) ist ein Multimediakünstler, der sich in seinen Werken mit einer Vielzahl sozialer, politischer und kultureller Themen auseinandersetzt. In seinen Arbeiten, die sich oft auf die amerikanische Geschichte beziehen, untersucht er die unterschiedlichen Beziehungen zwischen Kultur und Politik und beschäftigt sich mit so unterschiedlichen Themen wie der Bürgerrechtsbewegung, der Rockmusik der Südstaaten und der Moderne.

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ANGELIKA HÖGER - FLOW

Eingangshalle des Museums

FLOW

Für die ortspezifische Intervention FLOW übersetzt Angelika Höger natürliche Formgebungsprozesse wie in kristallinen, flüssigen und gasförmigen Zuständen von Wasser in künstlerische Konstruktionen aus Strohhalmen aus Papier und Plastik. Mit einer Vielzahl von Modulen formt sie eine Art fluides Geflecht, das sich von der Eingangshalle bis in die erste Etage zieht.

ANGELIKA HÖGER - BIOGRAFIE:

Zu dem künstlerischen Material von Angelika Höger gehören Alltagsgegenstände wie Küchenutensilien, ausrangierte Haushaltsgeräte und Abfallprodukte, die sie für Collagen, Objekte oder Installationen nutzt. Seit 2000 stellt sie vor allem in Deutschland aus. Sie studierte Visuelle Kommunikation an der Fachhochschule für Gestaltung in Bielefeld und schloss 2014 mit dem Master Of Arts (MA) ab. Sie lebt in Bielefeld.

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CHRISTINE SCIULLI - Geborgenheit

Wechselausstellungsraum

Geborgenheit

Die textile Skulptur besteht aus unzähligen Metern von feinmaschigem Textil, das an manchen Stellen locker gelegt, an anderen dicht geschichtet ist. Im Wechselspiel mit animierten und projizierten Grafiken entstehen optische Interferenzen. Sie machen eine Vielfalt von Opazitätsgraden sichtbar und generieren eine ätherische Ästhetik, die an Wasser, Nebel oder Wolken erinnert.

CHRISTINE SCIULLI - BIOGRAFIE:

Christine Sciulli komponiert ortsspezifische Skulpturen aus textilen Materialien, die durch grafische Projektionen animiert werden. Sie nutzt das Zusammenspiel von räumlichen Eigenschaften, textilen Qualitäten und digitalen Projektionen, um immersive Installationen zu schaffen. Christine Sciulli ist eine in New York lebende und arbeitende bildende Künstlerin, die 1998 ihren Master of Fine Art am Hunter College und 1990 ihren Bachelor of Architectural Engineering an der Penn State University erhielt.

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GROLL-BERNDT-SELTMANN - TENTAKULUM

Bibliothek

TENTAKULUM

Natürliche Netzwerke und Energiesysteme sind das Bildmaterial der Künstler*innen für TENTAKULUM. Ihr Ausgangsmaterial sind mikro- und makroskopische Aufnahmen aus Flora und Fauna ebenso wie künstlerische Zeichnungen und Darstellungen. Bearbeitet, collagiert, animiert und projiziert werden sie zum Teil eines assoziativen Bildflusses über ökologische Lebensräume und thematisieren die Rechenschaftspflicht der Menschheit gegenüber der Natur.

GROLL-BERNDT-SELTMANN - BIOGRAFIEN:

Neben ihren eigenständigen künstlerischen Karrieren arbeiten Tom Groll, Katharina Berndt und Kuno Seltmann als  Medien Kunst Kollektiv,  vorzugsweise mit Scherenschnitt und Schattenbild, Fotografie, Film und Projektion in Rauminstallationen und Videoprojektionen.
Sie forschen zu den Formensprachen der Natur und experimentieren mit neuen Bildwelten. Seit 1996 ist Tom Groll als freischaffender Künstler tätig, Katharina Berndt seit 2008, und Kuno Seltmann seit 2013. Die Künstler*innen leben in Deutschland.

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KEN MATSUBARA - MOON BOWL

Chinesisches Studio

MOON BOWL

Für die Installation MOON BOWL nutzt Ken Matsubara traditionelle Haushaltsgefäße als Behältnisse für digitale Animationen. Zu sehen sind digitale Animationen schwarz-weißer Fotografien ausgewählter Gegenstände, die in endlosen Wiederholungen zerbrechen, im Dunkel verschwinden und wieder an der Oberfläche erscheinen.

KEN MATSUBARA - BIOGRAFIE:

Ken Matsubara works with photography, moving image and digital animation. For his objects, he combines small objects from everyday life with digital imagery. His themes are repetition, memory, and the transmission of memory. Ken Matsubara has exhibited regularly since the 1980s. He graduated from Musashino Art University in Tokyo in 1974. He lives in Tokyo.

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PHILIPP ARTUS - FLORA

Gewölbesaal

FLORA

Die Animation in FLORA wird durch sich überlagernde Sinuswellen erzeugt, die sich durch eine Reihe von Linien bewegen. Dieses Wellenprinzip tritt in der Natur häufig auf, wenn Energie durch ein Medium wie Wasser oder Luft übertragen wird. Philipp Artus hat es dazu ein algorithmisches System codiert, das in Echtzeit die Anweisungen der Besucher*innen umsetzt.

PHILIPP ARTUS - BIOGRAFIE:

Philipp Artus entwickelt experimentelle Animationen, die er als Zeichnungen, als Objekte und als Installationen umsetzt. Es sind poetische Konstrukte, die aus einer Mischung aus einer Art technischen Zeichnungen, mathematischen Überlegungen und algorithmischen Möglichkeiten entwickelt. Seit 2011 stellt er in zahlreichen europäischen Ländern aus. Er hat an der Hochschule für Künste in Nantes und der Medienkunsthochschule Köln studiert und 2012 mit dem Diplom Mediale Künste abgeschlossen. Er lebt derzeit in Berlin.

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NAZANIN FAKOOR - RAINBOW

Fürstensaal

RAINBOW

Wie im Zusammenspiel von Lichtbrechung, -beugung und -reflexion in der Natur ein Regenbogen entsteht, generiert Nazanin Fakoor optische Interferenzen mit Projektionen auf Spiegelfolien. Die beweglichen Screens zeigen die farbintensiven Videoanimationen und generieren gleichzeitig farbige Reflexionen, die durch den Raum mäandern.

NAZANIN FAKOOR - BIOGRAFIE:

In ihrer künstlerischen Praxis kombiniert Nazanin Fakoor Video, Installation und Performance. Ihr künstlerisches Material sind ephemere Phänomene der Interaktion von Licht, Bild und optischen Werkzeugen, mit denen sie begehbare Bildräume gestaltet. Seit 2006 realisiert sie Kunstprojekte in verschiedenen Kontexten, hauptsächlich in den Benelux-Ländern. Sie studierte in Belgien, Frankreich, Deutschland und schloss ihre Studien mit einem Master of Arts (MA) in Szenographie ab. Sie lebt in Brüssel.

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GUDRUN BARENBROCK - FLOATING MATTER

Museum

FLOATING MATTER

Aus dem Archiv der Künstlerin stammen die Über- und Unterwasseraufnahmen aus aller Welt, die Grundlage des Video-Essays sind. Sie kombiniert, collagiert und manipuliert Videoaufnahmen natürlicher Phänomene, von Pflanzen und Tieren mit Bildpartikeln, die von bildgebenden Techniken wie Durchleuchten, Scannen, Projizieren. 

GUDRUN BARENBROCK - BIOGRAFIE:

Sammeln und sortieren, präzisieren und insistieren liegen in der Arbeitsweise von Gudrun Barenbrock nah beieinander. Sie interessiert das Experiment – mit filmischer Materialität und technischer Apparatur, mit Zeit- und Ausstellungsräumen, mit Wahrnehmungs- und Denksystemen. Sie sucht nach ästhetischen Phänomenen, mit den sich Wissen, Einsichten und Sinn erschließen lassen. Sie schloss 1993 ihr Studium an der Kunstakademie Münster ab. Sie lebt in Köln. 

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YOUNG MASTERS Brixen - SPILL

Diverse Räume

SPILL

Im Rahmen des YOUNG MASTERS‘ PROGRAM ist im Kloster Neustift eine Auswahl von Objekten und Installationen zu sehen, die von jungen Künstler*innen stammen. Das Spektrum reicht von opto-kinetischen Arbeiten über interaktive Projektionen bis zu AI-basierten Projekten, die im Studium oder im Atelier entstanden sind. Sie spielen mit der Vieldeutigkeit von Datenmaterial, sie spekulieren über Zusammenhänge und Wechselwirkungen in transmedialen Experimenten. Sie zeigen wie physische und digitale Objekte nebeneinander existieren und in Echtzeit interagieren. Sie sind Teil aktueller künstlerischer Forschung und Praxis, in der sich eine Verschiebung vom Permanenten zum Performativen, vom Objekt zur Wahrnehmung, vom Physischen zum Virtuellen beobachten lässt.  

YOUNG MASTERS Brixen - BIOGRAFIE:

Studierende der Hochschule für Künste Bremen und der Universität Bremen zeigen mediale Objekte und responsive Installationen, die sich mit Licht, Energie und komplexen Interaktionen auseinandersetzen. SPILL ist eine internationale Projektgruppe von Studierenden der digitalen Medien, des integrierten Designs und der freien Kunst unter der Leitung von Bettina Pelz. Mit Beiträgen von Debaditya Bhowmik, Youngji Cho, Fish Tank, Nathalie Gebert, Hofmeister — Mushtrieva — Savelyeva, Bon Kim, Sangbong Lee, Jimi Liu, Mria Prosphora, Slava Romanov, Lorenz Potthast (Xenorama), Kui Xu. 

Teil des WATER LIGHT LAB ist das YOUNG MASTERS‘ PROGRAM. Junge Künstler*innen sind eingeladen, Arbeiten aus Studium und Atelier zu zeigen, mit anderen Künstler*innen zusammenzuarbeiten und im Gespräch mit erfahrenen Kurator*innen und Produzent*innen zu sein. 

Das YOUNG MASTERS‘ PROGRAM wird kuratiert von Bettina Pelz. Es wird unterstützt von der Hochschule für Künste Bremen und dem Freundeskreis der Hochschule für Künste Bremen. 

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Die Standorte des Brixen Water Light Festival 2023